Die Geschichte der Erlinger Mühle

Plank gliederte sich früher in 3 Ortsteile: im Norden Oberplank am rechten Kampufer, wo die Kapelle noch auf Burgmauern steht, das an der heutigen Hauptstraße befindliche Unterplank und Gottsdorf im Süden, das wie eine Halbinsel vom Kamp umflossen wird.

Unsere Ferienwohnungen sind in den Gebäuden des ehemaligen Maierhofes und Gasthauses und neben der alten Mühle untergebracht. Das Gasthaus führte nicht zu unrecht den Namen „zur Insel“, denn der Ortsteil Gottsdorf liegt auf einer Halbinsel, die von 3 Seiten vom Kamp umflossen und nur nach Westen hin offen ist. Eine Feste befindet sich unter der heutigen Tischlerei Leutgeb, wo man zum Fluß hin noch Reste der alten Mauer sieht. Der Burggraben wurde in den fünfziger Jahren zugeschüttet. Die Feste war wahrscheinlich die Heimstätte der adeligen Frau Anna v. Prockhof (gest. 1719), die einst die Mühle in Gottsdorf besaß.

Eine Nachricht aus dem Jahr 1607 besagt, dass Peter Komecker, Rentmeister der Herrschaft Horn, die Fleckmühle, so wurde sie genannt, in „Unter-Plänckh“ von Hans Schönauer gekauft habe. Am Mühlentor befindet sich die Jahreszahl 1611.

Später ging dieser Ortsteil an den Grafen Traun – Abensperg v. Maissau über. In den Protokollen dieser Herrschaft findet sich noch folgende Notiz aus dem Jahre 1795: „Gewährsaufschreibung der verkauften Planker Mühle, Häuser und Dominikalgrundstücke: 1. Josef Dum, Mühle in Gottsdorf, 2. Matthias Leitner, Straßwürtshaus neben Dummühle, 3. Johann Nadler, Kleinhaus“ Die Mühle war gleichzeitig auch Meierhof. Die Kampbrücke, die Gottsdorf schon damals mit Unterplank verband, war eine Lebensnotwendigkeit für die Mühle. Jedesmal, wenn sie von einem Eisstoß weggerissen wurde, musste sie der Müller wieder bauen lassen. Das soll diesen nahe an den Ruin gebracht und ihn 1885 veranlasst haben, die Mühle zu verkaufen. Der nächste Besitzer war Johann List. Von diesem ging der Besitz auf Johann Grießler über (1895).

Der letzte Müller war Karl Erlinger, der Großvater des jetzigen Besitzers Roman Rehpennig (Gründung der „Marktmühle Erlinger KG“ war 1937). Er ließ den Mühlenbetrieb wieder modernisieren, eine 220 Turbine und ein Aggregat für die Stromerzeugung einbauen, den Stromüberschuß ließ er in das öffentliche Netz einspeisen. 1988 wurde der Mühlenbetrieb stll gelegt, das Kleinwasserkraftwerk blieb weiter bestehen.
1995 wurde das Gasthaus von der Familie Rehpennig käuflich erworben und in Ferienwohnungen umgebaut. Im Juli 1996 konnten wir unseren ersten Gast begrüßen.

Eine Anekdote über die Zeit als noch der Postwagen fuhr:

Die Postwagen fuhren anderswo früher als bei uns. Ins Kamptal kam die Postkutsche erst um 1860. Darüber schreibt der Müllermeister Gustav Erlinger was ihm sein Vater erzählte:
Die Kutsche fuhr am Morgen in Horn weg und war mittags in Krems. Um 2 Uhr nachmittag wurde die Rückfahrt angetreten. Um zu verhindern, dass der Postillon „schwarze“ Passagiere einsteigen ließ, war damals eine Sperre der Wagen eingeführt. Nur in den Poststationen wurde geöffnet. Das galt zunächst nur für Schönberg, nicht aber für Plank. So musste eine Frau aus Plank, als sie einmal während einer Rast beim Planker Wirtshaus aussteigen wollte, durchs Fenster der Kutsche klettern. Die beleibte Frau blieb dabei im Fensterrahmen hängen. Erst als die Wirtsleute einen Tisch neben den Wagen stellten, konnte sie aus ihrer unbequemen Lage befreit werden. Bald danach erhielt Plank eine Poststation.

Recherche aus div. Quellen.